Lagerbericht Sommerlager 2018

Lagerbericht Sommerlager 2018

BITTE ALLE EINSTEIGEN, DER ZUG FÄHRT LOS!

Mit dem Ruf des Schaffners ging unsere Expedition in den Wilden Westen endlich los. Wurde aber auch Zeit! Seit Februar hatten wir uns in Pfaditechnik, 1. Hilfe, Fährtenlesen und vielem anderem geübt, um von John Longland als Wildwest-tauglich eingestuft zu werden. Longland, ausgewiesener Cowboy und Organisator der Expedition, war jetzt aber selbst gar nicht mehr dabei, denn er hatte uns im Vorfeld des Lagers bereits an drei Goldschürfunternehmen vermittelt, in deren Auftrag wir nun unterwegs waren: Die Deutsch-neuindische Minen- und Goldschürfgesellschaft (DMGG), die Pickel Brothers (PB) und Aurum Collectum (AC). Neben den Chefs der drei Unternehmen begleiteten uns ausserdem ein Händler, der in unserer Wildwest-Stadt das grosse Geld machen wollte, sowie ein Banker, dem die Gründung der ersten komplett überfallsicheren Bank im Wilden Westen vorschwebte.

Ab auf die Expedition!

Nach einer überraschend kurzen Zugfahrt kamen wir bereits am Zielbahnhof Blackwater Bridge Station an. Verrückt, wie nah der Wilde Westen eigentlich ist! Wir machten uns jedenfalls sogleich auf den Weg zum Ort, wo unsere Stadt entstehen sollte, weit weit hinten im Blackwater Canyon. Die ersten Tage verbrachten wir auch gleich mit dem Aufbau unserer Stadt, wobei sich die Gruppen der verschiedenen Goldschürfunternehmen gegenseitig halfen. Am dritten Tag chlepfte es dann aber das erste Mal: Zwei der Bosse der Goldschürfunternehmen gerieten sich in die Haare und waren nicht mehr auseinander zu bringen. Ein Sheriff musste her! Nach einer sehr demokratischen Wahl (das Los entschied) wurde Cassiopeia vom Küchenteam für diese Funktion gewählt, und der Streit der Bosse konnte geschlichtet werden (ob Sheriff Cassiopeia dabei das grosse Wallholz aus der Küche zum Einsatz bringen musste können wir weder bestätigen noch dementieren).

Vom Streit zwischen den Bossen schon ordentlich angeheizt, ging der Konkurrenzkampf am dritten Tag dann auch richtig los, es ging nämlich das erste Mal ans Goldwaschen! Im Blackwater River konnten wir eine mit unseren Goldwaschpfannen überraschend grosse Mengen des glänzenden Edelmetalls herausholen, und das geschickteste Unternehmen konnte sich dabei einen beträchtlichen Goldvorsprung erarbeiten.

Gerade als wir nach diesem anstrengenden Tag unser wohlverdientes Abendessen beendet hatten, sahen wir am Horizont Gestalten mit Federschmuck auftauchen. Was sollte das denn nun bedeuten? Das war doch nicht etwa ein Indianerangriff? Und ob es das war. Schweigender Bär, der Häuptling des Indianerstamms, gab uns eine Gnadenfrist bis zum nächsten Morgen, um unsere Zelte abzubrechen, ansonsten würden uns die Indianer verjagen. Das sorgte natürlich für reichlich Diskussionsstoff am Abend, nachdem die Indianer wieder abgezogen waren – sollen wir uns den Forderungen fügen und abziehen? Oder sollen wir versuchen, uns gegen die Indianer zu verteidigen? Wir entschieden uns, unser Lager zu verteidigen. Das war glücklicherweise schlussendlich gar nicht nötig, denn am nächsten Tag kamen die Indianer wieder und erzählten, die Tochter des Häuptlings sei entführt worden. Das war natürlich unsere Gelegenheit, um den Konflikt friedlich zu schlichten, und so machten wir uns auf die Suche und konnten die Tochter am Ende einer Tageswanderung wohlbehalten zurückbringen.

Der Rest der ersten Woche verlief geschäftig, aber ruhig. Die Goldschürfunternehmen hatten täglich verschiedene Gelegenheiten, Gold zu erspielen, sei es bei einem OL zu verschiedenen alten Goldverstecken, oder aber beim grossen 24h- Goldschürf-geländespiel in einem nahe gelegenen Wald (Ein gewisser Herr Geologe hatte dort ein grosses Goldvorkommen entdeckt). Auch ein grosser Casinoabend, der im neu eröffneten Saloon organisiert wurde und der den Banker beinahe ruinierte, war eine gute Einnahmequelle für die Unternehmen.

Der Geologe mit einem Plan des Goldvorkommens

Der Banker am Casinoabend, der ihn beinahe in den Ruin getrieben hätte

Alles lief also mehr oder weniger ruhig, bis wir am Morgen nach dem Besuchstag auf einmal den Banker laut schreien hörten: Die überfallsichere Bank wurde überfallen und ausgeraubt! Sofort schickten wir drei Gruppen in unterschiedliche Himmelsrichtungen fort, um den Spuren der Banditen zu folgen. Glücklicherweise waren die Gruppen erfolgreich und konnten unsere gesammelten Reichtümer sicher wieder zurückbringen.

Nach diesem abenteuerlichen Ausflug stand noch einmal für einige Tage das gemütliche Zusammenleben in der Gruppe im Vordergrund, bevor es auch schon langsam wieder in Richtung Lagerabbau ging. Die Indianer gaben uns zum Beispiel den Tipp, am morgen früh auf einen Hügel in der Nähe des Lagerplatzes zu wandern, um den beim Sonnenaufgang ihren Sonnengott zu grüssen. Gesagt, getan! Bei einem gemütlichen Zmorge auf dem Hügel konnten wir der Sonne dann zuschauen, wie sie langsam an den Himmel aufstieg.

Wie schnell die Zeit auch immer vergeht im SoLa! Der Abbau stand schon direkt vor der Tür, als uns am drittletzten Tag das Schicksal noch einmal schwer traf: Der Goldpreis war über Nacht in Sich zusammengefallen! Unser gesamter Goldvorrat reichte nicht einmal mehr für das Zugbillet nach Hause! Üble Sache. Wir entschieden uns auf Anraten der Indianer, ihren (mittlerweile anstelle des Sonnengottes zuständigen) Regengott um Hilfe zu fragen, und tatsächlich konnten wir in einem aufwändigen Ritual am grossen Abschlussfeuer unser Gold gegen Zugbillete für die Heimreise eintauschen.

Damit war unser Abenteuer im Wilden Westen auch schon zu Ende! Wahrhaft eine gute Zeit, mit beinahe unverschämtem Wetterglück.

Die GoldgräberInnen im SoLa 2018 im Schwarzwassergraben

Es war schön, euch auf dieser Expedition begleiten zu dürfen – Auf bald!